CD "Afrika"

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Schon nach den ersten Takten bemerkt man direkt, wie diese Musik gefehlt hat. Dagobert, der vor gar nicht so langer Zeit einem Kasper Hauser gleich mit seinen Schnulzenliedern von den Bergen nach Berlin gewandert kam, öffnet das zweite Kapitel aus seinem Fundus jener unzähligen Stücken, die er fünf Jahre lang in einer einsamen Berghütte in den Schweizer Alpen geschrieben hat. Und bereits beim zweiten Album des Künstlers hat es eine merkliche Veränderung gegeben: Stand auf dem selbstbetitelten Debut noch die Narration und Exzentrik des Schweizer Überlebenskünstlers im Vordergrund, ist Afrika ein viel musikalischeres Werk geworden.
Die Stücke sind organischer, die charmante, eigenwillige Stimme des Schweizers fügt sich in die elf Stücke ein, schwelgt in ihnen, bricht im nächsten Moment wieder aus ihnen hervor. »Afrika« erzählt mit großer Melancholie von den Höhen und Tiefen des Lebens und der Liebe, gewährt einen intimen Einblick in das Leben Dagoberts. Doch der sehnsüchtige Briefcharakter des Debuts, der immer noch zu finden ist, prallt hier auf eine neue Ebene! Eine Ebene der Fiktion: Afrika ist imaginärer Fluchtpunkt für ein Leben in der Freiheit, wird zum Leitmotiv der Sehnsucht.

Dagoberts besonders am Chanson geschulter Zweitling ist dabei unter Mithilfe der spannendsten Musiker entstanden, die sich hierzulande gerade auf der Spielfläche tummeln: Produziert wurde Afrika von Markus Ganter, verantwortlich für u.a. die letzten Produktionen von Casper und das Sounddesign /Co-Produktion des kommenden Tocotronic Albums. Auch Konstantin Get Well Soon Gropper hat für einige der Stücke Streicher und Gitarren eingespielt, was den ohnehin vorhandenen Hauch von Italowestern à la Ennio Morricone noch erweitert. Daneben tauchen weitere prominente Gäste wie Mille von Kreator auf, der die selbstbewusste Gitarre für das kapitulierende »Wir leben aneinander vorbei« gespielt hat und den Facettenreichtum der Platte gen Scorpions erweitert.
Im Zusammenspiel aller Beteiligten sind Dagoberts Stücke klein und fragil geblieben, wo es ihnen gut tut – und in epische Breite explodiert, wo es eben so sein muss. So zeigt sich Afrika als die musikalisch gewachsene Fortsetzung der intimen Erzählung des Dagobert Jäger.